Dr. Boley Unternehmensberatung
Produktinnovationen

Produktinnovation durch Patentanalyse

Bei der Entwicklungsarbeit stellt sich heute nicht mehr die Frage, möglichst viele Informationen zu bekommen, sondern ausschließlich, gezielt und schnell die richtigen Informationen und Gedanken­anstöße zu finden.

Der erste Blick geht zumeist zu früheren Entwicklungen und damit bekannten Ideen, dann zu bewährten Lieferanten. Zuletzt wird vielleicht noch das Internet durchstreift.

Die Informationen aus dem eigenen Unternehmen haben bereits einen Filter durchlaufen und damit einerseits ein gewisses Qualitätsniveau, andererseits fehlt ihnen aber die „Verrücktheit“ die manchmal Innovationen vorausgeht. Die ungefilterten Informationen insbesondere aus unbekannten Quellen des Internets sind oft aus dem Zusammenhang gerissen und damit fast wertlos.

Dabei wird die Menge des veröffentlichten Wissens rapide mehr. Manche sprechen davon, das Wissen verdoppelte sich heute bereits innerhalb von drei Jahren.

Nur wo gibt es ein übergeordnetes System, das diese riesige Menge an Wissen sortiert. Viele Datenbankanbieter, Fachzeitschriften mit entsprechenden Archiven oder auch Forschungseinrichtungen bemühen sich darum, schaffen es aber jeweils nur einen sehr kleinen Bereich des aktuellen Wissens zu strukturieren.

Für den Praktiker im Unternehmen ist dabei nur wenig Verwertbares dabei. Wo gibt es schon Veröffentlichungen, die sich mit scheinbaren Trivialitäten wie der verbesserten Lagerung eines Motors, der Reduzierung von Spiel, oder der Kostenoptimierung beim Herstellen von Nietverbindungen beschäftigen.


Verstaubte Patentarchive gehören der Vergangenheit an

Wer bei dieser Fragestellung auf den Gedanken an Patentschriften kommt, denkt zumeist an verstaubte, unscharfe Mikrofilme in Auslegestellen, an Pflichtumläufe von Patentschriften, die keinen interessieren oder an Erfindungen, wie sie bei einschlägigen Messen ausgestellt werden.

Dass Patentarchive zusammen mit dem Internet und seinen Recherchemöglichkeiten durch die international angewandte Patentklassifikation Suchmöglichkeiten bieten, wie eigentlich kein anderes Medium, wird nur zögerlich erkannt. Das Suchregister bei Patenten ist besser als das der meisten Fachmessen. All das, was auf diesen Fachmessen vor dem Wettbewerb verheimlicht werden soll, nämlich die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse, oder neue Zielmärkte, lässt sich bei einer Analyse der Patente ermitteln.

Nur welcher Ingenieur lässt sich auf die Domäne der Patentanwälte ein. Auf deren Art und Weise, einfache Dinge kompliziert auszudrücken. Formulierungen zu verwenden, die nur Patentanwälte untereinander verstehen.

Sieht man aber die positiven Aspekte, so sind diese überwältigend:

● Beim Europäischen Patentamt sind 100 Millionen Patentdokumente vorhanden

● Nur ein kleiner Bruchteil davon ist in Kraft

● Es wird davon ausgegangen, dass 90 % des technischen Wissens in Patenten
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